Unabhängig davon, ob Ihr Unternehmen rechtlich eigenständige Produktionsstätten im In- oder Ausland unterhält oder für die Kostenrechnung im Rahmen einer Filialorganisation mehrere Standorte organisiert werden, das Modul Multi-Company-Struktur (MCS) ermöglicht es, mehrere Firmen in einer gemeinsamen Datenbank zu führen. Eine zentrale Beschaffung, die logistische oder kapazitative Planung der Produktion, sowie eine über mehrere Lagerstätten optimierte Distributionslogistik lässt sich in einem System steuern.
Inhouse-EDI
Das „Inhouse-EDI“ dient zur Abwicklung von firmenübergreifenden Geschäftsprozessen. Bestellungen einer Firma werden in einem EDI-ähnlichen Format über Cron-Prozesse als Aufträge in eine andere Firma übertragen. Umgekehrt führen Lieferscheine und Rechnungen in der beauftragten Firma zu Wareneingängen bzw. Rechnungseingängen in der bestellenden Firma. Die Übertragung der Daten erfolgt wahlweise automatisch oder manuell per Anstoß durch einen Benutzer.
Versorgung
Über die „Versorgung“ ist es möglich, Regeln so-wohl für eine firmen- oder werksübergreifende, als auch für eine werksinterne, ein- oder mehrstufige Lieferkette zu hinterlegen. Für die unternehmensübergreifenden Versorgung werden die firmenübergreifenden Geschäftsprozesse des Inhouse-EDI genutzt; alle anderen Versorgungen werden über Versorgungsaufträge abgewickelt.
Sonderbeschaffungen und Streckengeschäfte
Basierend auf Versorgung und Inhouse-EDI können firmenübergreifende „Sonderbeschaffungen“ und „Streckengeschäfte“ aus einem Vertriebsvorgang heraus angestoßen und abgewickelt werden. Zur Unterstützung dieser Geschäftsprozesse kann die Auswahl des liefernden Lagers und die Kreditlimitprüfung wahlweise firmenübergreifend durchgeführt werden.
Verkaufs- und Einzelpreise
Verkaufs- und Einkaufspreise können wahlweise firmenbezogen oder global hinterlegt werden. Es ist eine Priorisierungsregel fest implementiert, nach der zuerst firmenbezogene und – falls nicht vorhanden – erst dann globale Preise verwendet werden. Verkaufspreise können auch lagerbezogen hinterlegt werden. Die Möglichkeit, standortbezogene Verkaufspreise zu hinterlegen, ist vorbereitet. Es können sowohl globale, als auch firmen- und standortbezogene Kalender geführt werden, die bei allen Terminbetrachtungen berücksichtigt werden.
Customizing
Das „Customizing“ wie z.B. Parameter, Nummern-kreise, Auswahllisten, Masken- und Feldeigenschaften etc. können firmenbezogen oder global hinterlegt werden. Es ist eine Priorisierungsregel fest implementiert, nach der zuerst firmenbezogene und – falls nicht vorhanden – erst dann globale Einstellungen greifen.
Vereinfachte Firmenkopplung
Über die „vereinfachte Firmenkopplung“ ist es möglich, mehrere Vertriebsniederlassungen mit einer gemeinsamen Produktionsfirma ohne übergreifen-de Geschäftsprozesse wie gegenseitige Beauftragung und Rechnungsstellung zu koppeln. Die in den jeweiligen Firmen angelegten Kundenaufträge und Bestellungen werden in Produktion, Disposition, Bestandsführung und Kalkulation in einer gemeinsamen, „PPS-Firma“ abgebildet.
Stammdatenpflege bei MCS
Bestimmte Stammdaten können wahlweise firmen-bezogen oder global geführt und damit die Stamm-datenpflege vereinfacht und sicherer gemacht werden. Über entsprechende Konfigurationen kann flexibel eingestellt werden, welche Firmen welche Stammdaten gemeinsam nutzen und welche nicht. Derzeit können Teilestämme, Kunden-/ Lieferantstämme, Vertreter, Geräte- und Seriennummern, Projektstämme, sowie Stücklisten und Arbeitspläne wahlweise global oder firmenbezogen geführt werden. Für globale Teilestämme, Stücklisten, Geräte-/Seriennummern und Projektstämme kann über Regelwerke oder manuell festgelegt werden, in welchen Firmen ein bestimmter Datensatz „gültig“, d. h. bekannt sein soll. Die Berechtigung für die Verwaltung der globalen Daten kann in diesen Fällen flexibel geregelt werden. Sofern der Teilestamm global geführt wird, kann auf Feldebene entschieden werden, welche Daten global und welche firmenbezogen sein sollen. Für die firmenbezogenen Datenfelder kann individuell eingestellt werden, nach welchen Regeln sie in die einzelnen Firmen „repliziert“, d. h. kopiert werden. Diese Regelung kann individuell für die Neuanlage, das Kopieren und für das Ändern eines Datensatzes vorgegeben werden.
Anzeigemasken
In den wichtigsten Anzeigemasken in den Bereichen Vertrieb, Einkauf, Disposition und Lager können bei entsprechender Berechtigung des Benutzers Daten firmenübergreifend angezeigt werden.
Tabellenverwaltung
Im Bereich der Tabellenverwaltung steht ein Kopierprogramm zur firmenübergreifenden Übertragung der Tabellen zur Verfügung.
Data-Dictionary
Über das Data-Dictionary können alle Datenbanktabellen gekennzeichnet werden, deren Inhalte bei der Anlage einer neuen Firma im Firmenstamm aus einer bestehenden Firma kopiert werden sollen.