Überblick


Mängelverfolgung, Rückrufaktionen oder Regresspflicht sind nur Beispiele für den Ernstfall, bei dem das Chargenmanagement zum Einsatz kommt. Bei vielen anderen Fällen ist es ebenso wichtig schnell Informationen über eine Charge, deren Eigenschaften und Verwendung vorliegen zu haben. Mit dem Chargenmanagement ist man dafür gerüstet.

Variable Chargenmerkmale

Chargen im ERP-System zu führen, bedeutet zunächst Eigenschaften einer mengenmäßigen Einheit festzuhalten. Eine Charge enthält beispielsweise ein Herstell- und Sperrdatum, Lieferantencharge, aber auch produktspezifische Eigenschaften wie Verfallsdatum, Messwerte, Prüfergebnisse oder andere besonderen Merkmale die von Fall zu Fall variieren können.

Chargenentstehung

Die Charge eines Produktes aus eigener Herstellung entsteht frühestens durch eine Vorgabe mit der Erfassung eines Kundenauftrages. Spätester Vergabetermin und Regelfall ist nach der Entstehung bei Fertigmeldung in der Produktion, also bei Lagerzugang. Die Nummer selbst kann in Sage b7 manuell vorerfasst oder über automatische Generierungsverfahren vom System vergeben werden.

Chargennummerngenerierung

Für die automatische Vergabe einer Chargennummer stehen Algorithmen zur Verfügung, die beispielsweise das Produktionsdatum in die Generierung der Nummer mit einfließen lassen können. Diese individuellen Generierungsverfahren können produktbezogen unterschiedlich hinterlegt werden. Bei Auslieferung kann auf Wunsch die Kundencharge mitgeführt werden. Beide Chargennummern werden im Chargenstamm (Lieferantencharge) bzw. in der Chargendokumentation (Kundencharge) mitgeführt. Dadurch werden Reklamationen oder Rückrufaktionen aktiv unterstützt.

Eigenschaften einer Charge

Häufig erscheinen die Eigenschaften einer Charge erst durch den Produktionsprozess und sind vorab nicht bekannt. Mit Hilfe der Sachmerkmale können frei wählbare Zusatzeigenschaften zugewiesen und mit Werten belegt werden. Zwischen fixen Vorgaben durch Auswahllisten und Eingaben liegt zur Definition von Vorgaben einzelner Eigenschaften ein großer Spielraum. Diese Möglichkeit bietet größte Flexibilität, um jede wichtige Information so festzuhalten, wie sie benötigt wird. Auch ganze Dokumente wie ein Prüfzeugnis oder Messprotokolle können zu einer Charge hinterlegt werden.

Chargenmix und Chargensplitt

Während beim Chargenmix zu einer Stücklistenposition mehrere Chargen verwendet werden können, ist bei Chargenreinheit grundsätzlich nur eine erlaubt. Beim Chargensplitt dagegen, werden mehrere Chargen verwendet, allerdings nur wenn eine alleine mengenmäßig nicht ausreicht um den kompletten Materialbedarf zu decken. Trotzdem bleibt ermittelbar, in welche Erzeugnisse mit welcher Menge welche Chargen eingeflossen sind.

Chargenprotokollierung

Mit der Anzeige der sogenannten Chargendokumentation, kann im System jederzeit nach-geschlagen werden, welche Charge wann und wohin geliefert wurde. Durch die Produktion mit chargenpflichtigen Teilen werden in der internen Chargenverfolgung festgehalten, welche Chargen wo verarbeitet werden, d. h. in welche Erzeugnisse eingeflossen sind. Zusätzlich sind Chargenangaben in den Lagerbewegungen enthalten, wodurch vom Kunden über die Produktion bis hin zum Lieferanten der Weg einer Charge zurückverfolgt werden kann.